6. Januar 2020
Einmal angekommen auf der schönsten Insel der Welt ging es auch schon zur Sache: Das Neue Jahr 2020 stand in den Startlöchern. Doch wo wir an eine bedächtig anschwellende Samba-Beach-Party gedacht hatten wurden wir eines Besseren belehrt.
Denn der Brasilianer an sich liebt es eher gediegen - auch zu Silvester. Hauptsache, die Kühlbox ist bis zum Rand gefüllt gut gekühlten Pilsetten, die Buddel Rum dreht sich kreisend und der Sand knistert unter den Füßen.
Daran wollten wir uns ein Beispiel nehmen. Und so begaben wir uns an den Strand, eine Band spielte auf und verlor sich irgendwo zwischen Iron Maiden und den Scorpions, mit einem Sänger der meistens nuschelte oder hin und wieder ein „Heeeeeyyyyyy!!“ in die Nacht hinausgorillate. Und alle so „Yeah!“
Irgendjemand hatte uns erzählt, ein uralter Brauch sei es, mit Kerzen bestückte Schiffchen mit allerlei guten Wünschen versehen behutsam den Wellen anheim zu geben und damit dem Neuen Jahr quasi als Geschenk darzubieten. Doch trotzdem Daniel mit durch 20 Jahre hartes Capoeira-Training gestählten Portugiesisch-Kenntnissen jeden Shop in der Umgebung einzeln abgraste, gab es diese vermaledeiten Kerzen nirgendwo zu kaufen. Egal. An der Wasserscheide trafen wir dann zwei senhoras, die hatten Kerzen und beteten sie an. Immerhin.
Alle waren wie auch wir ganz in weiß gekleidet, was allem eine festliche und erhabene Optik verlieh. Nur der von uns so heiß ersehnte Caipirinha-Stand war leider nicht zu entdecken. Ein grandioses Feuerwerk über der Meerenge zwischen Ilhabela und dem Festland beendete diesen Abend und leuchtete uns den Weg heim ins Hotel. Bei wummernden Bässen und auf- und abschwellendem Neujahrsgeschnatter schliefen wir früh ein und verbrachten die Silvesternacht zum ersten Mal seit Ewigkeiten ohne einen Tropfen Alkohol.
Ab dem Neujahrsmorgen wurde alles eins, die Tage verschwommen in einer wundersamen Fülle morgendlich-bedingungsloser Bäder im Ozean, sanft anwallender Wellen, bizarrer Bars und reichhaltiger Restaurantbesuche am Strand.
Und dann waren da noch das von Mutti geleitete Massagestudio im Sand, das frisch aus der Nuss kaleidoskopierende Kokswasser, die mondänen Motorjachten, die muskulösen Mennekens, die durchtrainierten Damen, der pisswarme Pool, das anschauliche Appartement und natürlich das superleckereweildirektausdemmeerkommende Sushi ...
Doris Pfeiffer (Dienstag, 20 August 2019 23:40)
Kommentar
Regina und Helmut (Samstag, 09 März 2019 11:39)
Mit großer Freude haben wir den Bericht über unseren Besuch im Dezember 2018 in Cocha gelesen.Für uns werden es unvergeßliche Tage bleiben, gefüllt mit Harmonie, Zuwendung und viel Lachen. Und das Ganze mit einem prachtvoll geschmückten "Tannenbaum" bei 30 Grad. Vielen Dank für die schöne gemeinsame Zeit. Regina und Helmut
Gaby (Mittwoch, 08 August 2018 11:38)
Lieber Daniel,
ich hab mich total über deinen Bericht, gefreut, Danke!! Schön zu wissen, dass es dir und deiner Familie gut geht und ihr anscheinend angekommen seid in euerer neuen Heimat. So viele interessante Erlebnisse werdet ihr nie wieder vergessen.
Liebe Grüße aus Hamburg
Regina und Helmut (Mittwoch, 18 Juli 2018 18:55)
Welch ein aufregender und positiver Bericht! So erhalten wir einen guten Eindruck von Eurem bolivianischen Leben. Keine Frage: Wir kommen!!!
Nadine (Mittwoch, 18 Juli 2018 08:23)
Hey ihr Lieben, DANKE. Das ist ein schöner Bericht und ich geniesse es euch an den unterschiedlichen Orten miteinander und mit all den lieben Menschen zu sehen. Es ist fast wie ein klein bisschen Teilhaben dürfen und ein Gespür zu bekommen wo ihr jetzt seid und wie es euch geht. Ich denke an euch. Nadine
Luise (Dienstag, 17 Juli 2018 21:09)
Sehr spannend und informativ geschrieben, teilweise war ich während des Lesens mit euch unterwegs. Ihr seit zwar einige Kilometer von uns entfernt, doch im Herzen ganz nah bei uns.
Robert (Dienstag, 17 Juli 2018 18:04)
Da habt ihr ja in weniger als sechs Monaten so viel erlebt das man staunen kann!!! Was für eine Freude Leonies und Lukas lächeln zu sehen...sie scheinen sich gut eingelebt zu haben.